Schweizer Medizin-Revolution-Das Mekka der Unfallchirurgie liegt im beschaulichen Davos (SRF)

Schweizer Medizin-Revolution-Das Mekka der Unfallchirurgie liegt im beschaulichen Davos

Heute werden Knochenbrüche mit Titanplatten und -schrauben fixiert, damit sie gut verheilen. Die Technik wurde in der Schweiz massgeblich von Maurice E. Müller erfunden - und sie setzt auch heute noch Standards. Die medizinische Revolution in der Unfallchirurgie ermöglichte schliesslich auch den Bau und den Betrieb des Zentrums Paul Klee dank der Schenkung von 70 Millionen Franken durch das Ehepaar Maurice E und Martha Müller.


1958 gründete Maurice E. Müller zusammen mit den Kollegen Robert Schneider, Hans Willenegger, Martin Allgöwer und Walter Bandi die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO). Maurice E. Müller wies auf die Bedeutung einer detaillierten und vollständigen Dokumentation hin, die zu einem weiteren Eckpfeiler der AO wurde. Das Ziel der Gruppe war es, gemeinsam revolutionäre Techniken der internen Fixierung zu entwickeln, die bei der Heilung von Frakturen nie dagewesene Ergebnisse erzielten.

1967 eröffnete M. seine eigene Praxis am Lindenhofspital in Bern und gründete die Protek AG zur Herstellung von Hüftprothesen. Im Jahr 1989 übernahm Sulzer die Mehrheit an Protek, 1992 das gesamte Unternehmen. Die Fondation Maurice E. Müller, die 1974 aus der Fondation Protek von 1967 hervorging, fördert die orthopädische Forschung, Ausbildung und Evaluation in Europa und Übersee. Im Jahr 1998 spendete das Ehepaar Müller 70 Millionen Franken für das Zentrum Paul Klee in Bern.

Als einer der weltweit bedeutendsten orthopädischen Chirurgen zwölffacher Ehrendoktor, zahlreiche Ehrenmitgliedschaften und Gastprofessuren. Seit 2006 Ehrenbürger der Stadt Bern.

Am 10. Mai 2009 starb Maurice E. Müller im Alter von 91 Jahren.


Die Standardisierung war die eigentliche medizinische Revolution.

-Hubert Steinke, Medizinhistoriker, Universität Bern


Impressionen der ersten AO Kurse in Davos mit Maurice E. Müller (mit Schnauz)

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