»DAS NEUE TAGE-BUCH« – Paul Klee und Hans Kayser im Schweizer Exil, 1933–1935


Zusammenfassung

In der Paul Klee-Literatur findet sich der Name des Musikwissenschaftlers Hans Kayser immer wieder in Verbindung mit der folgenden Frage: In welchem Zusammenhang stand Kaysers musikalische Theorie der Harmonik mit Paul Klees Werken und dessen bildnerischer Gestaltungslehre? Ziel des vorliegenden Beitrags ist es jedoch nicht, diesen Diskurs auf der Suche nach scheinbar vorhandenen künstlerischen Analogien voranzutreiben, sondern neue Erkenntnisse über die persönliche Beziehung zwischen Kayser und Klee im Schweizer Exil ans Licht zu bringen. Zwei Aspekte sollen eingehend erläutert werden: 1. Das soziale Netzwerk, das Kayser durch die Vermittlung von Paul Klee sowie Hermann Rupf aufbaute und das für ihn ein unerlässlicher Faktor zur Existenzsicherung im Berner Exil war. 2. Die Exilzeitschrift Das Neue Tage-Buch, die den Ehepaaren Kayser und Klee nicht nur als aufschlussreiche Informationsquelle über das Weltgeschehen diente, sondern auch für ein persönliches Gefühl der Verbundenheit sorgte.