Otto Karl Werckmeister – Die politische Konfrontation der Künste zwischen Kommunismus, ›Faschismus‹ und Demokratie, 1929–1939


Zusammenfassung

In diesem Sommer 2020 erscheint von dem seit Jahrzehnten bekannten Paul Klee-Experten Otto Karl Werckmeister eine fundamental neue Untersuchung zur Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert. Darin wird erstmals die politische Konfrontation der Künste zwischen Kommunismus, ‘Faschismus’ und Demokratie minutiös rekonstruiert. Anlässlich der Veröffentlichung des Buches, das in der Schriftenreihe »Zurich Studies in the History of Art« von Wolfgang F. Kersten für das Kunsthistorische Institut der Universität Zürich ediert worden ist, hat der Herausgeber den Autor darum gebeten, vier Statements zu seinem Werk zu formulieren, siehe:

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Otto Karl Werckmeister
The Political Confrontation of the Arts in Europe from the Great Depression to the Second World War, (Zurich Studies in the History of Art, Georges Bloch Annual,
University of Zurich, Institute of Art History, 2019/20, vol. 24/25), Heidelberg, ART-Books, 2020

Im Folgenden seien diese Ausführungen exklusiv ergänzt um zwei Auszüge aus dem Buch, in denen das Thema »Revolution« behandelt wird, – angesichts von Werken, die Paul Klee beziehungsweise Gerd Arntz geschaffen haben. Eine vorangestellte kurze Übersicht zum gesamten Inhalt des Buches dient der Orientierung. Die Bebilderung findet sich nur hier und nicht in der Publikation.

Otto Karl Werckmeister1934 in Berlin geboren, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Freien Universität Berlin und promovierte dort 1958 mit einer Arbeit über spätkarolingische Goldschmiedekunst. Nach m…

Otto Karl Werckmeister

1934 in Berlin geboren, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Freien Universität Berlin und promovierte dort 1958 mit einer Arbeit über spätkarolingische Goldschmiedekunst. Nach mehrjährigen Forschungsaufträgen am Warburg Institute (University of London) und am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Madrid, wurde er 1965 als Associate Professor an die University of California, Los Angeles, berufen und dort 1971 zum Professor ernannt. 1972–1974 und 1983–1984 war er Vorsitzender der Fachgruppe Kunstgeschichte an dieser Universität. 1984–2001 lehrte er als Mary Jane Crowe Distinguished Professor in Art History an der Northwestern University in Evanston, Illinois. Seit 2001 lebt er wieder in Berlin.
1976 gründete Werckmeister zusammen mit T. J. Clark and David Kunzle den ‘Caucus for Marxism and Art’ innerhalb der College Art Association of America. 1981–82 war er John Simon Guggenheim Memorial Fellow, 1986–87 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1979 war er Gastprofessor an der Universität Marburg, 1981 an der University of Texas in Austin, 1983 an der Northwestern University, 1991 an der Universität Hamburg.
Werckmeisters Forschungen konzentrieren sich auf frühmittelalterliche und romanische Kunst, auf die politische Geschichte der Kunst in den beiden Weltkriegen und der Zwischenkriegszeit, sowie auf Theorie und Historiographie der Kunstgeschichte. Zu seinen Büchern zählen Ende der Ästhetik, Frankfurt 1971; Ideologie und Kunst bei Marx und andere Essays, Frankfurt 1974; Versuche über Paul Klee, Frankfurt 1981; The Making of Paul Klee’s Career, 1914-1920, Chicago 1989; Zitadellenkultur, München 1989 (englische Ausgabe: Citadel Culture, Chicago 1991); Linke Ikonen, München 1997 (englische Ausgabe: Icons of the Left, Chicago 1999); Der Medusa Effekt, Berlin 2005; Die Demontage von Hans Bellmers Puppe, Berlin 1911.
Werckmeisters Position in der Kunstgeschichte wird in einer Diskussion erörtert, die in der Festschrift zu seinem sechzigsten Geburtstag erschien: “‘Radical Art History’. Ein akademisches Gespräch über O. K. Werckmeister”, in: Wolfgang Kersten, ed., Radical Art History. Internationale Anthologie – Subject O. K. Werckmeister, Zürich 1997, pp. 11–27.