Mit Etel Adnan öffnet das Zentrum Paul Klee die Tore zu einer einzigartigen Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der Dichterin, Malerin und Philosophin entstanden ist. Ihr Werk vereint Gemälde von vibrierender Farbigkeit, Leporellos und Arbeiten auf Papier voller Poesie, eine Filmarbeit und grossformatige Tapisserien. Mit ihrer Teilnahme an der dOCUMENTA (13) im Jahr 2012 ist die heute 93-jährige Etel Adnan schlagartig einem grossen internationalen Publikum bekannt geworden. Die heute in Frankreich lebende libanesische Künstlerin ist eine der bedeutendsten Vertreterinnen der arabischen Moderne. Adnan entdeckte Paul Klee anfänglich über seine Tagebücher in den 1960er-Jahren. Sein Werk und seine Texte sollten sie in ihrer künstlerischen Tätigkeit nachhaltig prägen. Die Ausstellung im Zentrum Paul Klee entwickelt einen Dialog zwischen Etel Adnans und Paul Klees Werk. Etel Adnans Biografie ist von einem multikulturellen Umfeld geprägt. Sie kommt 1925 in Beirut, im französisch besetzten Libanon, zur Welt. Die Tochter einer christlichen Griechin und eines muslimischen Syrers studiert später an der Sorbonne in Paris und in den Vereinigten Staaten in Berkeley und Harvard. Ihr Leben spielt sich fortan zwischen der Bucht von San Francisco, Beirut und Paris ab. Vor allem in ihrem literarischen Schaffen sind ihre Herkunft, ihre Familie und die Geschichte des Nahen Ostens präsent. Mit ihren philosophischen Essays, Romanen, Gedichten und journalistischen Texten macht sie sich schon in den 1970ern international einen Namen und avanciert zu einer wichtigen Stimme der arabischen Literatur.